Re: [Fwd: Re: Essener Linuxtage (GNOME Stand)]
- From: Christian Meyer <chrisime gnome org>
- To: Thilo Pfennig <tpfennig gmail com>
- Cc: gnome-de-members gnome org
- Subject: Re: [Fwd: Re: Essener Linuxtage (GNOME Stand)]
- Date: Thu, 18 May 2006 19:40:20 +0200
Hallo Thilo,
Am Donnerstag, den 18.05.2006, 10:53 +0200 schrieb Thilo Pfennig:
> Wenn sich jemand bereiterkl� ist das nat� ok. Allerdings
> zweifle ich ein wenig an der Sinnhaftigkeit dieser unz�igen
> Linuxtage (mittlerweile hat glaube ich jede Stadt einen?).
> Insbesondere ist es nat� f�e relativ kleine Organisation
> schwierig �l ad�at pr�nt zu sein, wenn nicht auch jeweils vor
> Ort Leute aktiv sind.
Sicherlich ist es schwierig, bisher konnten wir die Veranstaltungen
recht gut versorgen.
> Vielleicht muss man da auch unterscheiden zwischen Vereinsaktivit�n
> oder dem Auftritt Einzelner. Das w� im Grunde auch etwas, was man
> diskutieren m� Was kann und soll der Verein leisten?
>
> Ich selbst denke das eine der wichtigsten Sachen w� Studenten an den
> Unis zu gewinnen f�ME und Freie Software. D.h. Entwickler und
> auch Anwender. Daraus dann Mitglieder rekrutieren, die dann z.B. auch
> lokale GNOME-Usergruppen betreiben.
Das muss oder sollte vor Ort geschehen. Es ist schwierig so etwas
zentral zu steuern. Es reicht fuer den Anfang schon, wenn jeder vor Ort
andere begeistern kann.
<snip/>
> 1.) Eine Freundin von mir studiert Psychologie . Das hat in Kiel einen
> starken Schwerpuntk in der Statistik. Sie benutzt seit mittlerweile 2
> Jahren Ubuntu-Linux. Aber als es nun daran ging auch mit Programmen zu
> arbeiten gab es seitens der Uni nur einen Support bez� Windows
> (SPSS) und Excel. Ich weiss es gibt da eine halbfertige Alternative zu
> SPSS - das Problem ist, das jemand der studiert und bisher auch nicht
> mit Excel gearbeitet hat damit �rdert ist neben dem Studium auch
> noch die Abstraktion hinzubekommen nicht 1:1 die Programme zu lernen,
> die alle lernen (nat� windowsbasiert), sondern Alternativen, die
> vielleicht sogar teilweise besser sind. Also nutzt sie jetzt Windows
> anstatt Linux entgegen ihrem Willen, weil sie eigentlich Linux besser
> findet. Es wurde seitens des Professors auch gefragt ob die
> Beschaffung der Programme f�endjemand ein Problem darstelle - es
> gab da mit ihr nur eine Gegenstimme. Nach der Veranstalltung hat sie
> dann auch das komplette Microsoft Office-Programm als Raubkopie von
> mehreren Studenten angeboten bekommen. Cool, nicht? :-(
Das ist auf anderen Fakultaeten/Unis nicht anders.
Ich kann teilweise meine Aufgaben nur auf der Uni mit Windows machen
(Oracle DB, obwohl es Oracle auch fuer Linux gibt).
> 2.) Jemand will T-Shirt-Logos erstellen. Macht das mit inkscape,
> speichert brav in SVG - und die Druckerei lehnt ab mit der Antwort er
> m�as in einem "Vektorgrafikformat" abliefern - was sie damit
> meinen ist nat� ".AI" (Adobe Illustrator). Mittlerweile nutzt
> derjenige eben dieses Programm anstatt Inkscape. :-(
Ganz klarer Fall, anderen CopyShop suchen, sofern das moeglich ist und
ggf. noch sagen, dass SVG ein allgemeiner Vektorgraphik-Standard ist.
> Ich denke das sind zwei F�e, wo das "tragische" in meinen Augen ist,
> das es an sich gute, freie Alternativen gibt, die in den jeweiligen
> F�en durchaus einen ad�aten Ersatz b�. Wie es anders geht
> seitens Bildungseinrichtung sieht man in dem Artikel Switching art
> students to GNU/Linux
> (http://business.newsforge.com/business/06/03/09/2238246.shtml?tid=37
> ) (NewsForge).
> Ich w�ir w�n, das wir da aktiv werden. Mich w�uch
> interessieren, inwieweit da andere Linux-Usergruppe bereits aktiv
> waren. Ich w�orschlagen, das man Informationsmaterial gemeinsam
> erarbeitet (unter freien Lizenzen) und dann an den Unis kopiert und
> verteilt. Dieses Material sollte ansprechen:
> a) Studenten
> b) Professoren und Entscheidungstr�r
Alleine ist das keinesfalls so einfach moeglich, da braucht es viel
Unterstuetzung von anderen Gruppen. Ansonsten ist der Aufwand zu hoch
und die Zeit vergeht zu schnell.
> Was b) betrifft so w� ich f�s�che Anschreiben, die einen
> konkreten Bezug nehmen auf das Fach und die n�e Software.
> Gegebenenfalls sollten solche Aktionen auch mit Firmen abgestimmt
> werden, die Support anbieten f�ie Software. Die Angeschrieben
> k�en sogar und eine CD oder DVD zum Testen erhalten - und man
> k�e auch anbieten die Software pers�ch zu pr�ntieren.
>
> Es sollte aber auch Druck auf Uni-Verwaltungen ausge�rden auch
> durch Unterschriftenlisten und �ie Studenten um Raum f�lternativen zu schaffen.
Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob man da in allen Faellen alles das
erreicht. In Einzelfaellen kann ich mir das durchaus vorstellen, v.a.
auf kleineren Unis.
> Es darf nicht dabei bleiben, das die
> Studenten nur aus eigenem Risiko heraus Freie Software einsetzen und
> bei Problemen alleine dastehen. Es sollte so sein, das Freie Software,
> wo diese sinnvoll ist bevorzugt eingesetzt wird.
>
> Aus meiner Wahrnehmung als Aussenstehender scheint es an den Unis
> sowieso ein Lizenzchaos zu geben? D.h. die Unis selbst m�
> Interesse daran haben in einen legalen Bereich zu wechseln, der es
> Ihnen auch erm�cht Studenten z.B. legal Kopien zu geben anstatt zu
> erwarten das sie Microsoft Office als Raubkopie besorgen.
I.d.R. haben die Unis Vertraege mit den Firmen und Studenten koennen als
solche die Software herunterladen und "frei" nutzen.
> Zum 2. Fall: Hier irrt nat� die Druckerei - was ich pers�ch
> schon peinlich finde. Aber ich denke auch hier kann man f�erungen
> sorgen in dem man diese entweder auch anschreibt oder eben mit freien
> Formaten von Scribus und SVG auftaucht und um Ausdruck bittet - und
> dann bei Verweigerung Aufkl�ng anbietet. Z.B. auch mit Software und
> einem Flyer �intergr�nd M�chkeiten von SVG. Illustrator
> kann das ja sogar importieren.
OK
> Es ist also nicht nur damit getan, Leute f�ie Software zu werben.
> Die Leute haben dann konkrete Problem, die aus der verbreiteten
> Softwarekultur entstehen. Ich habe z.B. bisher nur einen Menschen
> kennengelernt, der Windows XP gekauft hat. Ich sehe das auch als
> Aufgabe vom GNOME e.V. an solche Hindernisse aus dem Weg zu r�en.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass das viel Zeit und nicht wenig
Energien kostet. Wichtig ist, Leute zu finden, die mithelfen und die
Idee verbreiten.
> D.h. es ist im zweifelsfalle gar nicht so wichtig einen einzelnen
> Studenten f�ux zu begeistern, als einen Professor, der von einem
> Semester auf den anderen statt Excel OpenOffice oder Gnumeric
> empfiehlt. Mutliplikatoren eben.
Ich habe das "Glueck" wohl, dass die Profs/Dozenten hier groesstenteils
Linux (Red Hat, Ubuntu) einsetzen. Mich hat es zugegebenermassen etwas
gewundert, war aber ziemlich erfreut ueber diesen Umstand.
> Und da komme ich wieder zur� den
> Linuxtagen: Ich denke Linux hat sich als sichtbare Alternative
> etabliert, k�ft aber immer noch um Anerkennung.
Richtig.
> Was wir jetzt
> brauchen sind Menschen, die Freie Software erfolgreich einsetzen. Und
> das wiederum heisst, das wir denen (und nat� auch uns) den Weg
> bereiten m�f� Erfolg der Nutzung. Was Unis angeht so kann
> ich mir da auch vorstellen, das man in einen langj�igen Dialog
> eintritt, sofern es Mitstreiter gibt. Ich habe �liches in Kiel bei
> den Biologen schon einmal gesehen bei dem Versuch Tierexperimente (und
> T�gen zwecks Sezieren) einzud�en.
Wie du eben schon sagtest, das kann und wird sehr lange dauern. Die
Gewohnheit etwas bekanntes nicht mehr zu nutzen, kostet sehr viel
Ueberwindung.
> Und der Witz an der Sache ist, das aus den Studenten, die mit Freier
> Software im Studium in Ber� kommen ja auch mal Professoren
> werden, usw....
... ;-)
Ciao
Christian
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